1 Wolf 1 Cup

Sorry, aber das ging jetzt echt nicht anders. 😀  Es geht hier aber auch nicht um Fäkalien, sondern – viel viel besser – um Wolfssperma! Und Hundesperma! Darüber wird der Blog eh schon relativ oft gefunden – nun lohnt sich das zumindest eher. Aber keine Sorge, wir befassen uns schon relativ seriös mit dem Thema. ^^

Es geht hier nämlich um die Dissertation von Frau Zindl, „Cryopreservation of Mexican gray wolf (Canis lupus baileyi) semen – evaluation of different times and rates of pre-freeze cooling and Equex pasta® supplementation – in comparison with semen of the domestic dog and generic gray wolf (Canis lupus)„. […]

Wer direkt ein paar Daten zu Wolfs- und Hundesperma möchte, der wird auf Seite 170 fündig. Wölfe scheinen insgesamt eine höhere Anzahl an Spermien zu haben als Hunde. Yay, oder so. Ich will hier aber auf einen anderen, kleinen Aspekt raus. Man lese den Absatz „Electroejaculation“ auf den Seiten 51 und 52: „The ejaculated semen was collected in a commercially available plastic cup.„. Und auch wenn das jetzt absolute Erbsenzählerei sein mag – darauf mag ich jetzt mal nicht verzichten. Ich meins ja auch garned böse. 😉

Aber stellt euch das mal vor. Klar, das ist nicht mein Fachgebiet und ich hab keine Ahnung wie sowas üblicherweise abläuft. Leicht möglich dass es bei Tierärzten allgemein etwas rustikaler zugeht, aber trotzdem. So wie sich das liest ist es ja auch nicht so als hätten da ein paar Studenten nen lustigen Ausflug in die Wälder unternommen um aus Jux und Tollerei einen Wolf niederzuringen um ihn, gewissermassen, zu vergewaltigen. Nein, da gehts schon wissenschaftlich zu, man hat da wohl den betäubten und intubierten Wolf aufm Tisch liegen, und sicher auch ned aufm Küchentisch einer Studenten-WG. Überhaupt, alles schön ordentlich, der Wolf bekommt sein Fell an entsprechender Stelle geschnitten, wird gewaschen und alles und beim Einführen der Sonde des Elektroejakulators (*) (bei den Hunden ging man da etwas anders vor…) wird auch nicht auf (steriles) Gleitgel verzichtet. Schön medizinisch-wissenschaftlich alles.So stelle ich mir das zumindest gerade vor.

Und womit wird das Ejakulat dann aufgefangen? Mit einer stinknormalen Plastiktasse!

Kein Reagenzglas, keines „Falcon-Röhrchen“, nichts. Ich hab extra nachgelesen – an anderer Stelle der Arbeit ist ja auch von 15 ml vials die Rede – hätte man hier ein solches verwendet, dann stünde es ja wohl auch da. Aber nein, eine Plastiktasse. Wie für Kaffee.

Okay, vielleicht war grad sonst nichts zu Hand, oder es ging um die grössere Öffnung (naja, es gibt ja auch 50 ml Röhrchen, da muss man auch ned so genau zielen) oder was auch immer. Ich war ja nicht dabei. Aber diesen Aspekt finde ich dann schon ziemlich amüsant. Einfach wegen dieser… Diskrepanz. 😀

(*):  So ein Elektroejakulator – der genau das ist wonach es sich anhört – ist ja auch irgendwie so eine Sache. Ich meine… Das muss einem ja auch erstmal einfallen, nicht wahr? Die Idee muss man ja erstmal haben um sowas dann zu konstruieren und zu bauen und alles. Da frage mich ich jetzt irgendwie auch: Wie lief das eigentlich ab? Zufällige Erfindung? Ist da jemand so dermassen unglücklich vom Stuhl und in nen Haufen Bauteile, Spannungsquellen und Zeug gefallen und hatte dabei zufällig nix an? Oder stand da mal jemand vor dem Problem der Samengewinnung und wurde dann etwas kreativ? Immerhin – es ist ja für die Wissenschaft! Aber trotzdem, irgendwie ist das so eine Sache wo ich dann doch gerne wüsste man man auf sowas eigentlich kam. ^^

Vielleicht gibts ja da irgendwann auch noch nen Blogeintrag dazu. Wenns halt einen hergibt.

PS.: Absamhandschuhe. Was es nicht alles gibt… Gewöhnliche Latex- oder meinetwegen Nitril-Einmalhandschuhe tuns da nicht? o.O

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13 Antworten to “1 Wolf 1 Cup”

  1. cirrus Says:

    …Handschuhe
    Nein. Latex hat sehr negative Auswirkungen auf das gewonnene „Saatgut“
    … Elektroejakulator.
    Angesichts der Verheißungen die alleine dem bloßen Wort innewohnen, fällt kein Wort der Warnung hier auf fruchtbaren Boden, so dass hier wenigstens der Hinweis gestattet sei, bitte für alle Versuche nur Batterien und keine anderen Stromerzeuger zu verwenden.

    • labwolf Says:

      Okay, dann solls meinetwegen spezielle Handschuhe für sowas geben. ^^

      Öhm… War die Warnung (bzw. der Hinweis) nun eher an mich gerichtet, oder hauptsächlich an die breite Masse derer die nun von diesem neuen potenziellen Suchbegriff angelockt werden? o.O

      • cirrus Says:

        Um Dich mach ich mir keine Sorgen. Wenn die Feuerwehr kommen muss um Dich zu retten, dann allenfalls, weil Du versucht hast, Fisch im Waffeleisen zu grillen. Der Hinweis gilt Jedem, der sich mit praktischer Forschung auf diesem Gebiet beschäftigen möchte. Welche lebensgefährlichen Energiemengen sich bereits mit einem 9V Block erzeugen lassen, kann jeder mit einem Elektroshocker selbst ausprobieren. Mann sollte sich immer vor Augen führen welch unwürdiges Bild man den Interventionskräften bietet mit einem Kabel im Hintern. Auch die Hinterbliebenen geraten durch die Fragen der Ermittlungskräfte in Erklärungsnot.

  2. gingerwolf Says:

    Klicke, um auf Hundefibel_de_090930.pdf zuzugreifen

    „Nachdem der Rüde untersucht und für gesund befunden wurde, wird der Samen gewonnen.Um Störfaktoren auszuschließen, die das Gelingen der Samengewinnung beeinflussen können,
    sollte die Untersuchung in einem ruhigen, separaten Raum erfolgen und die Anzahl anwesender Personen auf ein nötiges Minimum reduziert werden. Mit Hilfe einer läufigen Hündin und durchmanuelle Stimulation wird das natürliche Paarungsverhalten des Rüden in Gang gesetzt.
    Wenn keine Hündin zur Verfügung steht, kann der Effekt auch durch einen Vaginaltupfer einer läufigen Hündin erzielt werden. Durch Verwendung von Samenauffangtrichtern wird der
    spermienreiche Anteil des Ejakulats einfach von den wässrigen Ejakulatanteilen, die keine Spermien enthalten, getrennt.
    Wichtig ist auch, dass der Besitzer oder eine andere, dem Rüden vertraute Person, am Kopf des Tieres steht und, je nach Temperament, beruhigend oder aufmunternd auf ihn
    einwirkt. Im Normalfall ist das Anlegen eines Maulkorbes nicht erforderlich und kann sogar Abwehrreaktionen des Rüden bewirken, die die Samengewinnung erheblich erschweren.“

    WTF?

    Fox cream ? Yes, half a load please…

    • Furan Says:

      naja, bei Zuchbullen/Hengsten macht man das auch auch so oder so ähnlich um damit Kühe/Stuten künstlich zu befruchten…. warum dann nicht auch bei hunden?

    • labwolf Says:

      Tja, so scheint das halt abzulaufen. ^^ Allerdings, das mit dem aufmunternden Einwirken durch den Besitzer / eine vertraute Person, das liest sich dann schon irgendwie.. naja. Macht vermutlich auch Sinn, nur so allgemein, der Gedanke dass da wer dabeisteht und einem gut zuredet… lol

  3. gingerwolf Says:

    die manuelle Stimulation bei Hengsten und Bullen wäre mir neu 🙂 *scnr*

  4. feuerrot Says:

    Auch sehr toll, dass das „Meinen Eltern“ gewidmet ist…

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