Eine der schönen Dinge an Wissenschaft (finde ich zumindest) ist ja, dass sich da Leute ganz ernsthaft mit Dingen beschäftigen, über die Andere nur den Kopf schütteln würden. Bestenfalls.
Ein schönes Beispiel für sowas habe ich letztens über Dr. Grumpy gefunden:
Meyer-Rochow, V. B., Jozsef Gal. Pressures produced when penguins pooh – calculations on avian defaecation. Polar Biology. 31 October 2003.
Lest euch das Paper doch mal durch! Kurz gesagt: Pinguine haben wohl ziemlich dünnflüssigen Kot, den sie unter einem offenbar recht hohem Druck ausstossen. Die Autore haben sich da wohl gefragt, unter welchem Druck das nun genau geschieht. Einfach messen geht ja schlecht – aber nicht etwa, weil es vielleicht fragwürdig wäre Pinguine derartig mit Drucksensoren zu traktieren, sondern weil man sich den geschützten Tierche ja nichtmal nähern darf. Aber: Wenn bekannt ist welchen Weg die Fäkalien zurücklegen bevor sie auf dem Boden auftreffen, welche Viskosität sie haben und wie die Kotaustrittsöffnung (danke an kreuz.net xD) beschaffen ist, dann kann man das ja auch Näherungsweise berechnen. SCIENCE! 😀
Jedenfalls, anscheinend bauen Pinguine, je nach Viskosität der Exkremente, einen Druck von 10 bis 60 kPa auf (Meyer-Rochow, Gal 2003). Überhaupt ist der ganze Text ziemlich lesenswert. Etwa der Schluss:
„Whether the bird deliberately chooses the direction into
which it decides to expel its faeces or whether this depends
on the direction from which the wind blows at
the time of evacuation are questions that need to be
addressed on another expedition to Antarctica.“ (Meyer-Rochow, Gal 2003)
Ja. Sind Pinguine klug genug um nicht gegen den Wind zu bieseln bzw. koten? Wobei, mit genug Druck ginge das bis zu einer bestimmten Windstärke sicher auch… 😉